Halbzeit – nach zwei von insgesamt vier Weltcupfinals geht die Partner-Pferd in die Endphase. Heute haben die Voltigierer und Dressurreiter ihre Gesamtsieger gekürt und genossen sichtlich den Applause der Zuschauer. Bei dem nationalen Zweispännerfahren sicherte sich Sachsen-Anhalts Tino Bode den Sieg.
Voltigier-Weltcupfinale
Den Auftakt der Weltcupfinals bildete heute Mittag die zweite Runde der Voltigierprüfung. Insgesamt gingen sieben Damen und sechs Herren an den Start und lieferten sich ein Kopf an Kopf-Rennen. Den spannenden Wettkampfverlauf verfolgte jedoch nur ein ausgewähltes Klientel, welches die riesigen Tribünen in der Messehalle 1 bei weitem nicht ausfüllen wollte bzw. konnte. Ob dieser Zustand der Tribünengröße, der Tageszeit oder einem mangelnden Interesse geschuldet sei, war jedoch nicht nachvollziehbar. Dieser Zustand sollte aber nicht von der sportlichen Leistung ablenken und so eröffneten die Damen die zweite Runde im Finale der Voltigierer. Mit einem Doppelsieg für Deutschland zogen Simone Wiegele (8,467) und Antje Hill (8,240) souverän der Konkurrenz davon und belegten die ersten zwei Plätze bei der Premiere des Voltigier-Weltcupfinals. Auf dem dritten Platz rangierte am frühen Nachmittag die Italinierin Anna Cavallaro auf Harley.
Meisterklasse bewiesen bei den Herren Patric Looser und Nicolas Andreani. Der schweizer Weltmeister Looser (8,710) konnte in der zweiten Runde nocheinmal alle Reserven mobilisieren und sich nach dem zweiten Platz in der ersten Runde heute den Sieg sichern. Mit dieser Entscheidung der Jury entschied sich auch die Gesamtwertung und führte dazu, dass der amtierende Weltmeister von Kentucky 2010 als erste Weltcup-Sieger in die Geschichte der Voltigiersports eingeht. Sichtlich enttäuscht zeigte sich während der Siegerehrung der französische Europameister Andreani (8,513). Trotz seiner ausdrucksstarken Vorstellung im Zirkel sollte die erbrachte Leistung heute “nur” für den zweiten Platz in der zweiten Runde und letztendlich der Gesamtwertung reichen. Mit knapp 0,5 Punkten Differenz etwas abgeschlagen, aber dennoch guter Leistung, zeigte sich das Nachwuchstalent Viktor Brüsewitz (8,017) und konnte sich damit den dritten Platz sichern. Der an diesem Wochenende auch in den Shows aktive und von der Unerfahrenheit seines neuen Voltigierpferdes beeinflusste Daniel Kaiser konnte sich in der Wertungstabelle nicht weiter verbessern und bildete damit das Schlusslicht.
Dressur-Weltcupfinale
Mit 15 Reiter-Pferde-Paaren besetzt schien die Entscheidung des Finales schon in der Einlaufprüfung entschieden gewesen zu sein. Mit identischer Reihenfolge in der Platzierung war damit auch kein großes Rechnen nötig und so siegte die Niederländerin Adelinde Cornelissen auf ihrem Wallach Jerich Parzival. Mit 84,804 Prozent war Cornelissen ihrer Konkurrenz überlegen und wurde mit dem FEI-Pokal geehrt. Ihre überrangende Leistung zeichnete sich auch mit der Distanz zur zweiplatzierten dänischen Amazone Nathalie zu Sayn-Wittgenstein (80,036%) in der Final-Kür ab. Mit mehr als 4,7 Prozent Abstand wurde deutlich, dass die Weltcupsiegerin mit der gezeigten Leistung nicht nur das Publikum, sondern auch die sieben-köpfige Jury überzeugen konnte. Die beste Deutsche Leistung erbrachte Ulla Salzgeber auf Herzruf’s Erbe und wurde mit dem dritten Platz belohnt. Ihre Equipe-Kameradin und Rekordreiterin Isabell Werth (77,393%) hatte heute mit kleinen Disharmonien zwischen ihr und Satchmo zu kämpfen und belegte in der Kür den undankbaren vierten Platz hinter Edward Gal auf Sisther de Jeu (78,821%). In der anschließenden Siegerehrung nutzte dann die Offiziellen und Jury, der Siegerin und den Platzierten persönlich zu gratulieren.
Fahrsport – Tino Bode gewinnt nationale Prüfung
Wenn man Tino Bode auf dem Kutschbock beobachtet, bekommt man schnell den Eindruck, dass diesen Fahrer nichts so schnell beeindrucken kann. Dieser Eindruck änderte sich auch nicht, als Tino Bode in die Arena der Messehalle 3 einfuhr, um sich nach dem zweiten Platz in der Prüfung am Donnertag heute den Sieg zu sichern. Mit einer tiefen Sitzposition und den markanten grünen Helmen steuerte er seine beiden Braunen Florett und Fouche rasant durch die Hindernisse. Souverän nahm er dabei seinem härtesten Konkurrenten Norman Schröder nach beiden Runden fast zwei Sekunden ab. Den dritten Platz sicherte sich die einzige Amazone im Starterfeld Bettina Winkler und setzte sich damit vor die übrigen Mitfahrer in dieser Prüfung.