Neues Aufgabenheft – Richterfortbildung in Prussendorf

Mit einer Farbänderung des Umschlages präsentiert sich das neue Aufgabenheft der FN in blau. Dabei hören hier nicht die Neuerungen auf, sondern werden in den zum Teil komplett umgestalteten Dressurprüfungen  weitergeführt. Damit die Bewertung unter den Richtern keine Probleme aufwirft, bildeten sich Sachsen-Anhalts Richter weiter.

Die Absicht der “Aufgaben-Designer” für das neue Heft 2012 war eindeutig. “Wir wollten mehr Linie in die Prüfung bekommen.”, kommentierte Christoph Hess, welcher an der Neugestaltung mitwirkte. Der Leiter der Abteilung “Ausbildung” und “Persönliche Mitglieder” bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung folgte am 25.02.2012 der Einladung nach Prussendorf, um hier den Sachsen-Anhaltinischen Richtern die neuen Aufgaben näher zu bringen.

2012-Richterfortbildung AufgabenheftIn der einleitenden “Theoriestunde” wurden die neuen Dressurprüfungen vorgestellt, die Veränderungen genannt und die Absicht der Entwickler dahinter erläutert. Die Richter hatten damit die Möglichkeit in einer direkten Diskussion die Neuerungen zu verinnerlichen und damit Bewertungsrichtlinien aus Sicht der “Designer” aufzunehmen und später umzusetzen. Die dafür angesetzte Stunde schien jedoch nicht auszureichen und so mussten die für die praktische Vorstellung gesattelten Pferde auf ihre Zuschauer warten.

2012-Richterfortbildung-Christoph HessDie Probanden für die praktische Übung mit Christoph Hess wurden durch den Landeskader der Vielseitigkeits- und Dressurreiter gestellt. Vor Beginn verwies Hess darauf, dass jede Leistung eine Wertschätzung erhalten solle und die positive Kritik als Einleitung der Auswertung unabdingbar sei. Schließlich sei alles nur in Zusammenarbeit mit den Reitern möglich. Dabei schien die Benotung mittels ausgeteilter Wertnotenschilder beinahe sekundär, da das “Design” der Aufgabe im Vordergrund stand. Auffällig war die Verwendung der Bahn-Viertellinien und Haltepunkte für das Grüßen. Vor allem letzteres wurde wird in Zukunft nicht mehr ausschließlich bei “X” geschehen und soll damit ein “dressieren” der Pferde verhindern. Diese und zahlreiche weitere Linien sollen das “gute Reiten” abprüfen. Die bemerkenswerte Komplexität soll dazu führen, dass das Üben der Aufgabe im Heimtraining unumgänglich sei. Hess gibt jedoch zu, dass dem “gut ausgebildeten Reiter-Pferd-Paar die Lektionsabfolge in die Hand fällt.” und dies die neuen Dressurprüfungen zu einer absolut lösbaren Aufgabe  macht.

Dass jedoch nicht nur das Reiten der neuen Dressurprüfungen einer Umstellung bedarf, bewies Andrea Hintsche, welche als Leserin für die Reit-Probanden zur Verfügung stand. Der erfahrenen Dressurreiterin passierte im Rahmen der Fortbildung genau das, was jedem Vorleser auf einem Turnier böse Blicke der Aktiven garantiert, das Verlesen. Vom Christoph Hess mit einem Lächeln quittiert, ließen sich weder Hintsche, noch die Reiterin in der Bahn davon beeindrucken und beendeten in Zusammenarbeit die Lektionen.

2012 - Richterfortbildung WertnotentafelWährend der Weiterbildung wurden Dressurprüfungen der Klasse A bis S vorgestellt. Dabei kam es während der Bewertung durch die Vielzahl der Richter zu den gewünschten Diskussionen, welche Hess moderierte. “Man kann nicht sagen, dass eine Meinung die richtige ist.”, kommentierte Hess und freute sich über die aktive Mitarbeit der Jurymitglieder. Letztendlich kamen die Beobachter auf einen gemeinsamen Nenner und die gezeigten Bewertungen überzeugten durch eine relative gute Einheitlichkeit.
Im Rahmen der Vorstellungen wurden in Prussendorf Wertnoten von 4,5 bis 7,5 verteilt. Als positiv-Beispiel stach für Christoph Hess die junge Amazone Julia Schönherr (Junge Reiterin) aus der Masse heraus, welche auf ihrem Nachwuchspferd mit viel Übersicht und einer harmonischen Reitweise brillierte. “Das war Deutsche Meisterschaft-Niveau”, freute sich Hess über die souveräne Vorstellung der Sachsen-Anhaltinerin.

Nachdem alle Reiterinnen die Bahn verlassen haben, ließ sich Hess die Zustimmung für die Veränderungen im Aufgabenheft 2012 von den Richtern bestätigen und empfing als Dankeschön ein Präsent.
Wie nun die Reiterinnen und Reiter auf den Dressurplätzen mit den Neuerung klarkommen werden, wird sich auf den Turnierplätzen zeigen. Die Sachsen-Anhaltinischen Richter sind auf jeden Fall vorbereitet.


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter: