Mit einem hervorragenden Einstand im neuen Verein überzeugten die Fahrtalente Michael und Thomas Schuppert. Auf dem nun heimischen Gelände brillierten die jungen Fahrtalente beim neunten Fahrturnier des Halleschen Reit- und Fahrvereins und dominierten die Meisterschaftswertung.
Mit einem breiten Lächeln im Gesicht, geehrt durch den Applaus der Zuschauer präsentierten sich die Sieger und Platzierten zur Landesmeisterehrung auf dem Fahrplatz des Halleschen Reit- und Fahrvereins Seeben. Allen Grund hatten sie dazu, denn nach drei Tagen sportlicher Höchstleistungen endete damit einer der Höhepunkte im Zwei-Spänner-Fahrsport Sachsen-Anhalts.
Den Auftakt zum Pfingstwochenende stellten die Fahrprüfungen in der Dressur dar. Die Herren im Anzug und Damen im ebenfalls schicken Outfit hielten die Leinen in den Händen und versuchten die Jury von der erbrachten Leistung zu überzeugen. Nicht allen gelang dies und so erreichte nicht jedes Gespann die notwendige Wertnote, um sich für die Geländeprüfung am Sonntag zu qualifizieren. Dass aber auch nicht alle „Qualifizierten“ von ihrer Dressur begeistert waren, bewies der Vorsitzende des hiesigen Vereins, Prof. Dr. Paolo Fornara. „Mit der Dressurleistung bin ich absolut unzufrieden.“, führte der Routinier an und entschied sich aus diesem Grund gegen einen Start in der Geländeprüfung. „Ich kenne mich. Bin ich erst einmal im Gelände, versuche ich die Dressurleistung durch das Gelände zu kompensieren. Ich schone lieber meine Pferde.“, berichtet der Vereinsvorsitzende, welcher bekannt für mutige und spektakuläre Fahrten auf der Geländestrecke ist. Anstatt Trübsal zu blasen, widmete sich Fornara den angereisten Sponsoren, welche ihn mit einer Vielzahl von Fragen zum beeindruckenden Geschehen in den Hindernissen löcherten. Mit Freude verwies er währenddessen auf die Leistungen der neuen Vereinsmitglieder Thomas und Michael Schuppert. Die aus der Altmark stammenden Fahrsportler, welche in der Vergangenheit schon auf nationaler Ebene erfolgreich auftraten, wechselten zum Studienbeginn in Halle nicht nur ihren Wohnort, sondern auch den Verein. Dabei finden sie beste Voraussetzungen auf dem hiesigen Gelände, welches auch Tino Bode als erfolgreichster Sachsen-Anhaltinischer Zweispänner-Fahrer nutzt und ihnen sicherlich mit so manchen Ratschlag zur Seite steht.
Am finalen Turniertag, Pfingstmontag, ging es dann wieder ohne Helm und Schutzweste im schicken Outfit auf dem Fahrplatz weiter. Im Hindernisfahren versuchte so mancher die Entscheidung um die Landesmeisterschaft mit einer schnellen Zeit zu beeinflussen. Rasante Drifteinlagen mit Kutschen, die so mancher Laie eher zur Sonntagsfahrt erwartet hätte, ließen so manchem Zuschauer den Atem stocken. Vor allem bei den Zweispännern in der mittelschweren Klasse spitze sich der Kampf um die Meisterschärpe noch einmal zu und so qualifizierten sich drei Gespanne für das Stechen. Hier bewies dann der Altmeister Gerhard Gerich, dass Erfahrung und ein gewisses Maß unverzichtbare Güter sind, welche einem den Sieg auch in Seeben näher bringen. Mit 3 Fehlerpunkten und 81,72 Sekunden war Gerich zwar nicht der schnellste im Stechen, zum Schluss aber doch ganz vorne. Seine zwei Konkurrenten Steffen Gerber und Stefanie Scholz ereilten sechs und neun Strafpunkte und konnten dem Fahrer aus Klötze den Sieg nicht mehr nehmen. Diese letzte Platzierung führte somit zum Endstand der Meisterwertung.
Angeführt von Gerhard Gerich aus Klötze, folgten in der Klasse der Zweispänner-Pferde Steffen Gerber (RFV Steckby-Anhalt) und der Lokalmatador Tino Bode. Nach den Gratulationen durch die Jury und den Vorsitzenden Prof. Dr. Paolo Fornara, folgte prompt der Landesmeister Thomas Schuppert (RFV Seeben) vor Fabian Lehmann (RFV Gardelegen) und Andre Muhl (RFTV Krumke) in der Wertung der Pony-Zweispänner. In der Wertung der U21-Fahrer stand dann wieder ein Schuppert ganz oben. Dieses Mal jedoch der jüngere Bruder Michael Schuppert (RFV Seeben) vor Jan Schuster (RFV Beuster) und Pascal Fischer (RFV St.Laurentius Zerbst). In der Damenwertung zeigten die drei Erstplatzierten ihren freundschaftlichen Zusammenhalt und gingen Arm in Arm von den Kutschen zum Siegertreppchen. Auf dem Siegerpodest stand am Ende die Altmärkerin Doreen Wilhelms (RV St. Georg Salzwedel), vor Dr. Mandy Bochnia (PSG Pony Power) und Sabine Rieseler. Mit dem Sieg von Judith Bening (RFTV Krumke) in der Pony-Zweispänner-U16 Wertung zeigte sich, dass die Damen auch in der gemischten Wertung den jungen Herren vorweg fahren können. Die junge Fahrerin verwies mit ihrer guten Leistung die Konkurrenten Fabian Hase (RV Wahlitz) und Tom Stottmeister (RFV Bösdorf/Rätzlingen u.U.) auf die Plätze zwei und drei.
Bei strahlendem Sonnenschein ging es nach Übergabe der Schärpen und Pokal auf die letzte Ehrenrunde. Zufriedenheit unter den neuen Landesmeistern samt Platzierten und den Organisatoren zeichnete das Schlussbild des diesjährigen Fahrturniers in Seeben. Die Seebener Pferdewochen fanden somit ein gebührendes Ende und lassen die Freude auf die Fortsetzung 2012 schon jetzt wachsen.