Wer in Halle (Saale) in den letzten Tagen dem morgendlichen Sport nachgehen wollte, musste Voraussicht beweisen. Nebelschwaden, die sich bis in den Vormittag hielten, verschlangen ab 50 Meter vor den Augen alles, was nicht beleuchtet war und machten aus der körperlichen Ertüchtigung ein Ratespiel: „Was erwartet mich im Nebel?“.
Das Riveuver an der Saale ist einbeliebter Ort für zahlreiche Freizeit- und Profisportler, um sich beim Frühsport für den Tag einzustimmen. Manch einer bevorzugt die laufende Form und andere den Ruderschlag auf seinem Boot. Letzterer Ruderer musste neben seiner Ausdauer und seinem Rhythmusgefühl am heutigen Morgen auch noch radarähnliche Fähigkeiten ausbilden, denn der Blick über die Saale endete bereits nach weniger als 50 Metern.
Das Bild, welches sich dabei ergab, war dabei sowohl mystisch als idyllisch. Der Nebel gab im Hintergrund des Protagonisten nur Umrisse von den Bäumen des gegenüber liegenden Ufers frei. Das Schlagen der Ruder ins Wasser leitete den Blick in Richtung des Sportlers, welcher in den dichten Schwaden des Nebels gefunden werden wollte.
Nur gut, dass man sich auf dem sicheren Weg des Riveufers am Bordstein des Gehweges orientieren konnte. Das stellte trotz fehlender Weitsicht den Heimweg sicher.