Am letzten Wochenende war es wieder soweit. Ponys, dreijährige und vierjährige Reitpferde traten an, um sich im Freispringen zu messen und in jeder einzelnen Gruppe den Sieger zu küren. Die eingetretene Verbesserung zum Vorjahr äußerte sich jedoch sehr schüchtern und so blieben wahre Höhepunkt aus.
Als ich am Samstag (19.03.2011) in Prussendorf ankam und meine Kamera für den bevorstehenden Freispringwettbewerb vorbereitete, fragte ich mich, ob die Pferde dieses Jahr mehr überzeugen können. Im letzten Jahr war die Qualität der angetretenen Pferde in keinem Fall repräsentativ für die Zucht und ließ auch mich bei vereinzelten Versuchen der Akteure, die Hindernisse zu überwinden, aus Fremdscham wegschauen. Frohen Mutes, gepaart mit etwas Skepsis, betrat ich dann die Reithalle und war von der Starterzahl von 55 Pferden überrascht. Diese überschaubare Zahl wurde schon vor Beginn der Prüfung durch Absagen gemindert und im Verlauf des Tages durch unangekündigtes Fehlen vereinzelter Teilnehmer weiter geschmälert. Der Griff zum Telefon für eine Abmeldung schien hier sehr schwer gewesen zu sein, was für mich relativ unverständlich ist.
Bei der ersten Gruppe, den Ponys, gingen dann nur noch vier der ursprünglichen sechs Pferde an den Start. Hier schien die Qualität in der Gesamtheit auch sehr zufriedenstellend. In den letzten Jahren den ersten Platz fast durchgängig gebucht, gewann auch in diesem Jahr Züchter Joachim Andreas. Kwept v. King Bjuti hieß in diesem Jahr sein Sieger und überzeugte mit einer 9,0 im Vermögen und der Gesamtsumme von 43,0 Punkten.
Bei den dreijährigen Reitpferden war ich zuerst positiv erfreut, dass die Gesamtqualität in diesem Jahr nicht so unterirdisch wie im Vorjahr war. Jedoch blieben echte Höhepunkte während dieser Gruppe gänzlich aus. Die Höchstnote im Vermögen erhielt der Zweitplatzierte Colorit-Nachkomme Capri-H von Bodo Huth. Mit Wertnoten von 7,5 für Manier und 7,2 im Galopp zeichnete sich hier nicht wirklich die höchste Qualität ab. Der Sieger unter den dreijährigen, Rebell von Regent, konnte mit nur 0,1 Punkten Differenz gewinnen. 7,5 für den Galopp, 7,6 für die Manier und 8,4 für das Vermögen ergeben in der Gesamtsumme 39,5 Punkte. Eine nahezu gute, jedoch nicht überragende Leistung.
Unter den vierjährigen Reitpferden zeigten sich die besten Leistungen des Tages. Mit einem “Sehr gut” für das Vermögen bewiesen die ersten zwei platzierten Reitpferde, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Mit einer 8,4 für die Manier und 7,5 für den Galopp zeigte sich mit Mendocino v. Mr Mc ein Pferd mit sehr guten Qualitäten. Der Zweitplatzierte, Chambray v. Celentano, musste sich mit 7,8 (Manier) und 6,8 (Galopp) zufrieden geben, brillierte aber mit einer 9,0 im Vermögen.
Resümiert man den Tag des Freispringwettbewerbes in Prussendorf, so ist es doch schade, dass die einzige emotionale Reaktion des Publikums erfolgte, als eine Katze während der Prüfung quer durch die Halle lief. Die durchgängig zufriedenstellende aber nicht überrande Qualität an diesem Tag kann zumindest als eine Verbesserung zum Vorjahr gewertet werden und ermöglicht ein positives Hoffen auf die Veranstaltung in 2012.