Landeschampionat in Prussendorf

Mit dem Landeschampionat des Zuchtverbandes Brandenburg-Anhalt und den Qualifikationsprüfungen zum Bundeschampionat schrieb das Landgestüt Prussendorf begehrte äußerst begehrte Prüfungen aus und freute sich zu diesen auch die Kollegen der Gestüte aus Redefin und Neustadt/Dosse begrüßen zu können.

Bundeschampionats-Qualifikation

8,0 war die magische Marke, welche die zahlreichen Springpferde erreichen sollten, um sich für das Bundeschampionat in Warendorf qualifizieren zu können. Diese Marke erreichten oder überschritten unter den fünf- und sechs-jährigen Springpferden, trotz großem Starterfeld in Prussendorf jedoch nur sechs Pferde. Zu ihnen gehören Livius unter Karina Köber (8,3), Castello (8,0) unter Anne Keller, Cerousi (8,0) unter Paul Wiktor und Cheyenne (8,0) unter Martin Wißenbach bei den fünfjährigen Springpferden. Lediglich den zwei sechs-Jährigen Cancela (8,2) mit Carsten Biermann und Cheer (8,0) mit Christian Dietrich gelang der Sprung zum Bundeschampionat nach Warendorf.
Die übrigen Springpferde konnten damit wohl in der Gesamtheit die Jury nicht von ihren “guten” Leistungen überzeugen und platzierten sich damit auf den hinteren Rängen.

Landeschampions in Prussendorf gekürt

Nachdem die jungen Hengst den Hauptplatz verlassen hatten wurden nach einem kurzen Schaubild mit den Prussendorfer Lehrlingen, diversen Nachwuchshengsten des hiesigen Landgestüts und dem zur Schaufahren der Kutschesammlung die Landeschampions des Zuchtverbandes Brandenburg-Anhalt gekürt.Zu Ihnen gehörten dem Ponyhengst Blitzschlag auch das dreijährige Reitpferd Dos Lados. Unter den vierjährigen wurde Herzensfürst an die Spitze geritten und überzeugte die Jury.
Etwas erfahrener zeigte sich der sechsjährige LeBoom unter Astrid Helene Lundgren. Mit einem dritten Platz in einer Dressurpferdeprüfung Kl.M konnte sich der Limoncello I-Sohn an die Spitze der Landeschampionatswertung setzen und zeigte sich stolz während der Championatsehrung.
Zwei Sieger ergaben sich bei der Wertung der fünfjährigen Springpferde. Chayenne und Castello erhielten punktgleich die Championatsschärpe und führten ihre eigene Ehrenrunde an. Ein Jahr älter und mit einer 8,0 bewertet siegte der Chacco-Blue Sohn Cheer und wurde wie auch die Champions zuvor von der gesamten Jury beglückwünscht. Zuletzt erhielt das Fahrpferd Sir Lausitz als Landeschampion 2011 die begehrte Schärpe.

Aachener Helmut Kuck gewinnt großen Preis

Am Sonntagnachmittag wurde unter Beobachtung  von nur wenigen Zuschauern der Große Preis von Prussendorf in einer Springprüfung der schweren Klasse ausgetragen. Souverän zeigte sich hier der aus Aachen angereiste Helmut Kuck auf Cara-Mia. Mit insgesamt vier Fehlern konnte sich der Berufsreiter nach der Siegerrunde an die Spitze setzen und verwies damit Sachsen-Anhalts erfolgreichste Reiterin in dieser Prüfung, Kristin Windisch, auf den zweiten Platz. Auf Rang drei konnte sich am frühen Sonntagabend Kuck mit seinem zweiten Pferd platzieren und verwies damit Stephan Lerche auf Rosanna und Kristin Windisch auf Cosimo auf die Ränge vier und fünf.

Unruhe am Dressurviereck

Am Samstagnachmittag wurde es für einen kurzen Moment sehr unruhig. Ein Traube bildete sich an der Liste neben dem Viereck, auf welche die Gesamtsummen wohl nicht richtig gewesen sein sollen. Nach der Überprüfung durch die Rechenstelle und beruhigen Worten durch die Richter für die aufgeregten Angehörigen und Dressurreitern wurde der Fehler festgestellt. Lediglich die Dokumentation auf der öffentlichen Liste sei durch ein Verrutschen in der Zeile schief gegangen und so konnten nach einer weiteren Überprüfung der Sieger und die Platzierten geehrt werden. Die goldene Schleife ging in diesem Moment an Doris Görtz auf Monsieur d’Artagnon mit garantiert richtig errechneten 733 Pkt. vor Charlene Gebhardt auf Woodock (730 Pkt.) und Roland Volkmann auf Lewitz (725 Pkt.)

Nocheinmal richtig knapp wurde es am Sonntag während des Prix St. Georges als Andrea Ränsch auf Astor (796 Pkt.) mit nur einem Punkt Vorsprung vor Julia Schönherr auf Wendelstern (795 Pkt.) gewinnen konnte. Mit deutlich mehr Abstand konnte sich auf Rang drei Doris Görtz auf Canaster (780 Pkt.) platzieren und freute sich wie auch Ränsch und Schönherr die Ehrung vor der Austragung des Großen Preises auf dem Hauptplatz genießen zu können.

Wenige Zuschauer trotz guten Sports

Während des gesamten Wochenendes fiel den anwesenden Aktiven und Offiziellen deutlich auf, dass die sonst großen Zuschauermengen in diesem Jahr deutlich vermindert waren. Dies war aber nicht durch mangelndes Interesse begründet, denn die nur wenige Kilometer entfernte 1050-Jahrfeier der Stadt Zörbig mit großen Schaueinlagen “stahl” der Reitsportveranstaltung die Show. Auch der Reiterball am Samstagabend fiel aus, da die Feiergäste den Klängen international bekannter Interpreten auf dem Stadtfest lauschten und jeden Gedanken an die Party in Prussendorf verloren.
In der Hoffnung, dass Zörbig sein 1051-jähriges Bestehen in einem nicht vergleichbar großen Fest feiert, hoffte das veranstaltende Landgestüt Prussendorf im nächsten Jahr wieder mehr Zuschauer begrüßen zu können.


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