Am letzten Tag der Arbeitswoche feiert die Weltcupfinal-Veranstaltung “Partner-Pferd” ihr Bergfest und begrüßt zeitgleich die internationale Voltigierelite. Während die Springreiter die Hauptarena für sich beanspruchten, traten die Voltigierer gegeneinander an, um sich die beste Ausgangsposition für die zweite Runde zu sichern.
Voltigieren
Mit gesteigerter Vorfreude auf den heutigen Veranstaltungstag beendete ich heute meine reguläre Arbeit und setzte mich in Bewegung, die Leipziger Messe als wiederholtes Ziel. Am heutigen Freitag zogen in diesem Jahr erstmals die internationalen Voltigierer in die Messehallen ein, um die Premiere ihres Weltcupfinals zu feiern. Der erste Austragungsort sollte die kleinere Arena der Messehalle drei sein. Mit nicht vollständig gefüllten Tribünen wollte aber nicht durchgängig die Volti-typische Stimmung aufkommen, welche diesen Sport im Allgemeinen prägt. Davon unbeindruckt gaben die die Hauptakteure in gewohnter Art ihr Bestes. Der Lokalmatador Daniel Kaiser, welcher mit einer Wildcard ausgestattet an den Start ging, konnte auf seinem neuen Sportpartner Down Under sein Können nicht ausspielen. Die Unerfahrenheit und Aufgeregtheit von Down Under machten ihm einen Strich durch die Rechnung, was sich in der Bewertung deutlich äußerte. Mit einer Wertnote von nur 5,720 belegte Kaiser damit den letzten Platz.
Der Kampf um die Spitze in der Konkurrenz sollte dann zwischen den amtierenden Meitern stattfinden. Der Weltmeister von Kentucky 2010, Patrick Loser auf Record RS von der Wintermühle, konnte sich mit 8,626 nicht gegen den Europameister von Malmö 2009, Nicolas Andreani auf Idefix de Braize, mit 8,780 durchsetzen und belegte den zweiten Platz. Der beste Deutsche Voltigierer am Freitag war Viktor Brüsewitz auf Airbus, denn das Nachwuchstalent belegte mit 8,080 den dritten Platz.
Unter dem Damen brillierte die Deutschen Voltigiererinnen Simone Wiegele und Antje Hill. Beide starteten auf Arkansas und konnte sich von ihm an die Spitze der Wertung tragen lassen. Mit 8,320 setzte Wiegele das Maß der Dinge, welches keiner ihrer Konkurrenten erreichte. 8,246 hieß dann die Wertnote für Antje Hill und führte zum zweiten Platz, noch vor der Italinierin Anna Cavallaro auf Harley. Von der Spitze komplett abgeschlagen, konnte Pia Engelberty auf dem von Kai Vorberg longierten Sir Bernhard RS von der Wintermühle nicht ihre gewohnte Leistung zeigen und belegte mit der Bewertung von 7,160 den unzufriedenen letzten Platz.
Show und Fahren
Mit freien Sitzplatz-Kapaziäten auf den großen Tribünen in der Messehalle 1 verfolgten eine Vielzahl von Zuschauern die “Wernesgrüner Pferdenacht”. Nachdem Marcus Ehning das traditionelle Wernesgrüner Zeitspringen auf Campel für sich entscheiden konnte, wurden die Hindernisse für die anschließende “Show” aus der Reitbahn entfernt. Diesen freien Raum nutzten die Frisbee jagende Hunde, welche ihre Herrchen und Frauchen nutzten, um an die heiß geliebte Scheibe zu gelangen. Im Anschluss zog dann die hiesige Geiseltal-Meute ein und beeindruckte durch die Disziplin der vielen Beagle, welche die Kommandos des “Masters” ständig erwarteten und befolgten. Das Finale des Showteils bildete Daniel Kaiser, welche seine Kür, wie schon am Vorabend, zum Besten gab und unterstützt von den “Parkour”-Athleten das Publikum in den Bann seines Kürthemas, “Die Matrix”, zog. Allgemein erstaunlich war dann noch die Dauer dieser Abendveranstaltung, denn nach nicht einmal einer Stunde verabschiedete der Moderator die Show-Akteure und verwies auf die anschließende Qualifikationsprüfung der Fahrer.
Den kürzesten Weg in den Kombinationen und zwischen den Kegeln fand am späten Abend der amtierende Weltmeister von Kentucky, Boyd Exell. Der liebevoll als “Crocodile Dundee” bezeichnete Australier der Reitsportszene konnte sich mit knapp vier Sekunden Vorsprung fehlerfrei durchsetzen und verwies seinen wohl härtesten Konkurrenten Tomas Eriksson auf den zweiten Platz. Der einzige deutsche Fahrer Georg von Stein musste nach drei Fehlern insgesamt 15 Strafsekunden akzeptieren und belegte mit 148,31 Sekunden (inkl. Strafe) den fünften Platz.
Mit diesen spektakulären Sporteindrücken und der Ernüchterung, dass die Tribünenplätze wiederholte nicht voll ausgefüllt waren, endete der Abend für mich. Morgen geht es dann weiter mit dem Finale der Dressurreiter und Voltigierer.