Ein bisschen Regen hat noch nie geschadet. Was aber wenn es nicht mehr aufhört? So erging es dem Greppiner Reitverein am vergangen Wochenende. Bei andauerndem Niederschlag am Samstag wurde aus dem einstigen „Grün“ des Rasens ein dunkles grau-schwarz, doch der Verein tat alles um den Platz bereitbar zu halten.
In den Vorjahren durch sonnige Turniertage verwöhnt, hatte der Greppiner Reitverein 2012 mit widrigen Wetter-Bedingungen zu kämpfen. Schon in den Vortagen galt das Interesse neben den routinierten Vorbereitungen auch den Wettervorhersagen. Doch schon hier zeichnete sich ab, dass sich die Sonne nicht dauernd zeigen, sondern von Regenwolken verdrängt wird.
Dabei sah es am Freitag noch so aus, als ob sich der Wetterdienst geirrt hätte und die Sonnenstrahlen ihren Weg nach Greppin gefunden hätten. Dieser Zustand hielt aber nur bis zum Samstagmittag an und wurde von einem kalt-nassen Wetter abgelöst, mit welchem die Reiter nicht nur kleidungstechnisch, sondern auch reiterlich zu kämpfen hatten.
Große erdige Löcher entstanden an den Absprung- und Landestellen auf dem Springplatz. Nach besorgten Blicken und vorsichtigem Auftreten der Füße durch den Parcours-Bauer und den Veranstalter entschied man sich und bewertete den Platz als bereitbar. Mit kleinen Traktoren wurden Schleppnetze über den Rasen gezogen um Löcher zu stopfen und herausgetreten Rasenstücke abzuziehen.
Dieses Bemühen wurde belohnt und die Reiter traten im sportlich fairen Wettkampf an. Eine Premiere feierte in diesem Jahr die „German Pellets Horse-Tour“ im hiesigen Reitstadion. Die deutschlandweite Tour, welche ihr Finale 2013 zur Partner Pferd in Leipzig hat, nutzte die traditionelle Reitsportveranstaltung, um ihre Auftaktprüfung auszutragen. Damit beweist der Greppiner Reitverein, dass sein guter Ruf über die Landesgrenzen gerecht und als Austragungsort dieser Tour absolut geeignet ist.
In der Springprüfung Klasse S gingen Springreiter und Springreiterinnen der Leistungsklasse 2 und 3 an den Start um den Sieger zu ermitteln. Trittsicher, fehlerfrei und in der schnellsten Zeit beendet Karina Köber (PSV Merkendorf e.V.) auf Evita den Parcours und siegte damit vor Michael Hechtner auf Lucke (RV Heiderand Schlaitz-Plodda e.V.) und Manuel Prause auf Pizza Hut’s Linnerick (RFV St.Georg Löbnitz e.V.).
Weil Karina Köber dieser Sieg aber nicht ausreichte, setzte die Amazone am Sonntag direkt nach und gewann auf ihrem Schimmel Andiamo in einer verkleinerten Konkurrenz den „Großen Preis von Greppin“. Lediglich 20 der ursprünglich 37 genannten Reiter gingen noch an den Start, was der Qualität der Ritte aber keinen Verlust bescherte. Im Stechen konnte sich Köber gegen Dirk Holländer auf Lansdown (2.Platz) und Nancy Krause auf Ramiro (3.Platz) durchsetzen und auch hier die Ehrenrunde mit einem herzlichen Lächeln anführen.
Neben den altbewährten Springprüfungen wurde 2012 wiederholt das Greppiner Derby Kl.L ausgeschrieben, in welchem der Springplatz auf dem Weg zum „Greppiner Wall“ kurzzeitig verlassen wurde. Dieser Zuschauermagnet gehörte damit zu Höhepunkten und die Aktiven wurden durch die zahlreichen Beobachter angefeuert.
Absolut angstfrei brillierte Silvana Soldmann auf Chanell in dieser Prüfung. Als zweite Starterin legte sie den einzigen fehlerfreien Ritt vor und ließ die Konkurrenten an dieser Bestmarke verzweifeln. Soldmann, welche schon zur Premiere des Derbys 2010 siegte, brillierte wiederholt und verwies die in Greppin heimischen Reiter Thomas Berger und Dominik Jahn auf die Plätze zwei und drei.
Von dem ganzen Spektakel unbeeinflusst, absolvierten auch die Dressurreiter ihre Aufgaben. Anfangs noch auf dem großen Sandplatz, gegenüber vom Springparcours, ging es wetterbedingt am Sonntag in die Reithalle. Diese wurde damit zum Austragungsort der Dressurprüfung Kl.S – St.Georg Special. Unbeeindruckt von den veränderten Bedingungen siegten Dawinja und Dr. Sabine Müller vor der Lokalmatadorin Dr.Christine Baldermann auf Lafayette. Müller schien in Greppin offensichtlich zur Höchstform aufzulaufen, denn neben diesem Sieg erhielt sie die goldene Schleife auch in der zweiten S-Dressur am Samstag und einer weiteren M-Dressur.
Resümiert man die Ergebnisse dieser Prüfungen so fällt eindeutig auf, dass die Frauen das Greppiner Zepter in der Hand hatten und den Herren den Weg zum Sieg vereiteln konnten. Dass diese den Kopf nicht in den Sand stecken werden scheint jedoch sicher und somit sind weitere sportliche Kämpfe im Greppiner Reitstadion garantiert.
Kommentare
Eine Antwort zu „Frauenpower auf nassem Rasen in Greppin“
[…] den großen Preis von Greppin beiwohnen zu können. Sportlich ging es trotz der unterschiedlichsten Wetterlagen dennoch hoch her. Der über das Jahr intensiv gepflegte Rasen nahm die Unmengen an Wasser auf, […]